BILDER DEINER GROSSEN LIEBE

Nach Wolfgang Herrndorf
Landestheater Coburg
Premiere: 15. Oktober 2016


Ein Mädchen steht im Hof einer Anstalt. Das Tor geht auf, das Mädchen huscht hinaus und beginnt seine Reise, durch Wälder, Felder, Dörfer und an der Autobahn entlang: „Die Sterne wandern, und ich wandre auch.“ Isa heißt sie, und Isa wird den Menschen begegnen – freundlichen wie rätselhaften, schlechten wie traurigen. Einem Binnenschiffer, der vielleicht ein Bankräuber ist, einem toten Förster, einem Fernfahrer auf Abwegen. Und auf einer Müllhalde trifft sie zwei Vierzehnjährige, einer davon, der schüchterne Blonde, gefällt ihr – An seinem Roman hat Wolfgang Herrndorf bis zuletzt gearbeitet: eine romantische Wanderschaft durch Tage und Nächte; unvollendet, unvergesslich.

Die Geschichte der verrückten, hellsichtigen Isa: Wolfgang Herrndorfs unvollendeter letzter Roman.

Isa: Eva Marianne Berger
Ein Mann: Oliver Baesler


Regie und Video: Michael Lippold
Bühne und Kostüme: Udo Herbster, Michael Lippold
Dramaturgie: Carola von Gradulewski

Lamndestheater Coburg / Henning Rosenbusch

PRESSE

Poetische Sentenzen und Vorstellungen, denen Gastregisseur Michael Lippold in der Reithallen-Produktion sensibel und stimmungsvoll folgt, in den Projektionen von Himmel, Wolken und Weite, von Wasser und wogendem Gras auf den gerissenen, die Projektionen spiegelnden weißen Platten, die Udo Herbster und Lippold als assoziationsreiches Sinnbild einer zerborstenen Welt hingeworfen haben. (Coburger Tageblatt)

Eine eindringliche Reise zwischen Realität und Vision (...). Nach knapp zwei Stunden spendete das Publikum dem gesamten Team begeisterten Beifall und Dank für eine außergewöhnliche Produktion. Außergewöhnlich, was die darstellerischen Leistungen von Eva Marianne Berger und Oliver Baesler betrifft: Nicht nur die Gedächtnisleistung angesichts der Textmengen, die Eva Marianne Berger zu bewältigen hat, gilt es zu bewundern, sondern vor allem ihre schauspielerische Umsetzung des eigenartigen Textes, der zwischen unterschiedlichen Realitäts- und Traumebenen changiert. Mit beredeter Gestik, Mimik und Körpersprache intensiviert Eva Marianna Berger das Gesagte und kann so diese Isa in all ihrer Verletztheit und Kratzbürstigkeit, in all ihrer Wildheit und Seltsamkeit als mystische Figur abbilden: eine radikale Heldin der Verlorenheit. (...) Die Ausstattung von Udo Herbster und Michael Lippold ist ebenfalls außergewöhnlich: weiße Kunststoffplatten visualisieren das sprichtwörtliche dünne Eis, auf dem Isa sich bewegt. Videoprojektionen und Musikeinspielungen intensivieren das Bühnengeschehen, schaffen eine weitere Interpretationsebene für den Zuschauer. Wolfgang Herrndorfs Vermächtnis ist bei Michael Lippold in den besten Händen: In seiner durchdachten Inszenierung zeichnet der Regisseur Isas Weg zwischen Vision und Realität, zwischen kindlichem Traum und erwachsener Weisheit, zwischen Verlorenheit und wildem Aufbegehren. (Neue Presse)