DAS ENDE DES REGENS

Von Andrew Bovell
Rheinisches Landestheater Neuss
Premiere: 16. Januar 2015


Wir schreiben das Jahr 2039, die Erde wird von sintflutartigen Regenfällen heimgesucht und ganze Kontinente sind von Wasser bedeckt. Die Meere sind leergefischt und das Ende der Welt scheint nah. In dieser schwierigen Zeit fällt in einer Stadt in der australischen Wüste ein Fisch vom Himmel direkt vor die Füße von Gabriel York. Er hat gerade erfahren, dass er seinen Sohn Andrew wieder treffen wird, den er seit Jahren nicht gesehen hat. Dieses völlig überraschende Ereignis bringt Gabriel dazu, die 80jährige Geschichte seiner Vorfahren zu erzählen, in der es einige dunkle Punkte gibt. Zurück im Jahr 1959, dem Ausgangspunkt der Ereignisse, begegnen wir Elizabeth und Henry Law, Gabriel Yorks Großeltern, von denen der Fluch der Familiengeschichte auszugehen scheint. Henry verlässt seine Familie von heute auf morgen, als sein Sohn Gabriel acht Jahre alt ist. Seitdem weigert sich Gabriels Mutter über den Vater zu sprechen, so als hätte es ihn nie gegeben. Jahre später begibt sich Gabriel Law in Australien auf Spurensuche. Dort begegnet ihm eine junge Frau, Gabrielle York, in die er sich verliebt. So wie er herauszufinden versucht, was die Gründe seines Vaters für sein Weggehen waren, so sucht auch Gabrielle nach Antworten in der Vergangenheit. Ihr Bruder wurde im Alter von sieben Jahren ermordet und zwar genau zu der Zeit, als Henry Law in Australien untertauchte …

Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft. Über Generationen und Kontinente hinweg spannt Andrew Bovell den erzählerischen Bogen, an dessen Ende sich der Kreis um zwei Familien und drei Generationen schließt, deren Schicksal unweigerlich miteinander verknüpft ist.

Gabriel Law: Georg Strohbach
Jüngere Gabrielle York: Shari Asha Crosson
Ältere Gabrielle York: Katharina Dalichau
Elizabeth Law, Gabriel Laws jüngere Mutter: Nadine Nollau
Ältere Elizabeth Law: Hergard Engert
Henry Law, Gabriel Laws Vater: Johann Schiefer
Gabriel York, Gabriel Laws und Gabrielle Yorks Sohn: Joachim Berger
Joe Ryan, Gabriel Yorks Stiefvater: Rainer Scharenberg
Andrew Price, Gabriel Yorks Sohn und Gabriel Laws Enkelsohn: Pablo Guaneme Pinilla


Regie: Michael Lippold
Bühne und Kostüme: Iris Kraft
Musik: Tatjana Zivanović-Wegele
Dramaturgie: Alexandra Engelmann

RHEINISCHES LANDESTHEATER NEUSS / BJÖRN HICKMANN / STAGE PICTURE

PRESSE

Schnörkellos und gradlinig (...) setzt Regisseur Michael Lippold am RLT das Stück auf der Bühne um. (...) Gerade diese Klarheit der Inszenierung ist es, die das Stück einen Sog entfalten lässt, dem man sich kaum entziehen kann. (...) Jeder von ihnen hat ein schweres Päckchen zu tragen. Was Bovell im Stück sagt, arbeitet Lippolds Ensemble wunderbar heraus: Jeder könnte das Päckchen auch abwerfen. Wenn er nur reden würde. (...) Bovell lässt die Szenen in vier Zimmern spielen. Lippold macht eines zum Zentrum. Ausstatterin Iris Kraft hat ihm dafür einen geschlossenen, erhöhten Glaskasten entworfen, in dem zu Beginn alle zusammen wie Gefangene sitzen und (Fisch-)Suppe löffeln. Ein symbolhafter Start in ein Stück, das seinerseits voller Symbolik ist. Und wenn am Ende der bis dahin stetig tröpfelnde Regen aufhört, ist auch das ein Symbol. Für ein neues Leben. (Rheinische Post)