URAUFFÜHRUNG

JOHANNA.STIMMEN

Ein Projekt von Johanna Wieking und Michael Lippold
Rottstr 5 Theater
Premiere: 19. Mai 2018


Wie viel Johanna steckt in Johanna? Diese Frage stellen sich Schauspielerin Johanna Wieking und Regisseur Michael Lippold. Wer aber war „La Pucelle“ wirklich? Fanatische Glaubenskriegerin, gottgesandte jungfräuliche Retterin Frankreichs, gefeierte Nationalheldin, wundervollbringende Heilige, exkommunizierte Hexe, stimmenhörende Schizophrene, manipulierter Spielball der Mächtigen oder doch nur eine Schauspielerin in einer geschickten Inszenierung, keine Schafhirtin, sondern gebildete Tochter eines Landadeligen, die auf ihre Aufgabe als „Jungfrau“ bewusst vorbereitet und jahrelang in Kampfeskunst trainiert wurde? Gemeinsam gehen Wieking und Lippold auf die Suche nach dem Mythos Johanna von Orleans. Was ist historische Wahrheit, was Legende? Sind sie und ihre Geschichte noch in unserem kollektiven Gedächtnis? Denken Eltern an sie, wenn sie ihre Tochter Johanna nennen? Und was denkt ein solches Mädchen, wenn es zum ersten Mal von der Heldin in Rüstung und Schwert hört, die nur durch die Kraft ihres Glaubens Frankreich gerettet hat? Ein Kind, ein unschuldiges Wesen bleiben und in Fantasiewelten flüchten zu wollen, kennt Johanna Wieking von sich selbst. Vielleicht war dies der Auslöser, Schauspielerin werden zu wollen: ein großer kindlicher Spieltrieb, der ihr die Kraft verleiht, Heldinnen wie Johanna von Orleans zu verkörpern.

Mit: Johanna Wieking


Regie: Michael Lippold
Bühne und Kostüme: Michael Lippold


ROTTSTR 5 THEATER

PRESSE

Schon hier zeigt sich, mit welcher koketter Leichtigkeit sich die junge Schauspielerin die Rolle der Jeanne d‘Arc oder auch Jungfrau von Orleans angeeignet hat. Doch in den nun folgenden 90 Minuten beherrscht sie auch die Gestresste, Geschockte, die Mutige und von Selbstzweifeln Geplagte. Die Szene, in der sie beobachtet, wie englische Soldaten ihre jüngere Schwester erst schänden und dann töten, ist von ekelhafter Grausamkeit. Wie sie aber im nächsten Moment in eine Art naiven Witz verfällt, ist schlicht groß. (...) Regisseur Michael Lippold hat sich mit mehreren Autoren beschäftigt, die sich an der mythischen Figur abgearbeitet haben, darunter Shakespeare, Brecht und eben Schiller. Aus ihren Texten hat er eine stimmige Essenz gefiltert und das Eigentliche herausgearbeitet. Die Heldin, eine Spinnerin, eine Heilige? Das Stück trägt den Untertitel „Stimmen“. (...) Wieking fungiert sowohl als Erzählerin ihrer eigenen Geschichte wie auch als Historikerin, die mit Gerüchten um das Leben der französischen Nationalheldin aufräumen will. (...) Starker Applaus, sieben Vorhänge. Strenger Tipp! (WAZ, Marcus Römer)