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Ein Projekt von Michael Lippold
Junges Schauspielhaus Bochum
Premiere: 15. Januar 2009


Acht Jugendliche fahren in ein Haus mitten im Wald, um ein Theaterstück zu entwickeln. Doch das wird bald zur Nebensache, denn sie fühlen sich beobachtet und merken, dass sie anscheinend nicht alleine sind. Nach einer Improvisationsphase habe ich den Text den neun Jugendlichen auf den Leib geschrieben, wobei die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen, der Abend zwischen purer Fiktion und realer Erfahrungswelt in der Schwebe bleibt. Gemäß dem Motto: Daneben, mittendrin oder eben zwischen.

Mit:
Kerrin Banz
Fiona Feerick
Chris Fleißel
Lea Kallmeier
Akbar Paktin
Aric Papajewski
Miriam Patora
Konrad Wolf
Jan Zygiel
und Ansgar Borgmann (Stimme)


Regie: Michael Lippold
Bühne: Nikolaus Webern
Kostüme: Bettina Knaack
Video: Nikolaus Webern


PRESSE

Basierend auf Improvisationen, Interviews und einem Jugendherbergsaufenthalt hat Regisseur Michael Lippold der Gruppe ein Stück auf den Leib geschrieben, in dem Jugendliche sich in ein einsames Haus im Wald zurückziehen, um ein Theaterprojekt zu erarbeiten. Der Clou: Jeder spielt sich selbst. Wirklich? (...) Die Figuren befinden sich in einem surrealen Zwischenreich zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, die Schauspieler zwischen Selbst und Rolle, die Zuschauer zwischen Fiktion und Realität - und so steht das ganze Stück irgendwo zwischen Akte X und Rimini Protokoll. (...) Was sich in den Dialogen und Ensemble-Szenen ungemein unterhaltsam abspielt, sind die alltäglichen Leiden und Freuden von End-Teens: Abtanzen und Abhängen, Kitzelorgien und Kabbeleien, Machtgehabe und Männergespräche, Zickenalarm und Zungenküsse. Aber in den monologischen Traumsequenzen blitzen anrührende Seelenbilder auf, die den Figuren Tiefe verleihen und den Blick von der äußerlichen Rätselhaftigkeit der Ereignisse auf die Rätsel im Inneren lenken. (Ruhr Nachrichten)

In Zwischen wird nicht nur knackiger Jugendjargon gesprochen, sondern ein poetisch-melancholischer Sommernachtstraum im Jugendherbergsmilieu präsentiert. (...) Michael Lippold hat ein Stück geschrieben, das seine Schauspieler direkt aus deren unterschiedlichen Lebenswelten abholt: Acht Jugendliche fahren in ein Haus im Wald, um dort ein Theaterstück zu entwickeln. Es bilden sich Paare und Feindschaften, man kommt sich näher. Doch die acht sind nicht alleine, ein Fell-Wesen mit spitzen langen Ohren umschleicht die Gesellschaft und sorgt für Mystery-Atmosphäre. (...) Jedem Protagonisten ist ein eigener poetischer Moment gewidmet, der die Handlung kurz einfriert. Eine vage Videoprojektion und ein lyrischer Text - angesiedelt zwischen Wunschfantasie und Traumwelt - lassen in deren durchaus komplizierte Innenwelt blicken. Nach außen beherrschen Liebelei, erotische Orientierungslosigkeit, Eifersucht, Probleme mit Migration und Behinderung das Geschehen. Eine Adoleszenz-Freizeitwelt zwischen permanenten Krisengesprächen und poppigen Freibadchoreographien. (...) Am Ende sind alle um einige Erfahrungen reicher, keine einfachen, keine leichten. Die Fragen zur eigenen Identität, die am Anfang gestellt werden, sind nicht beantwortet. Neu ist nur die Erkenntnis, dass sie sich ein Leben lang stellen. Und dass Weglaufen keine Lösung ist. (WAZ)