DIE GÖTTLICHE KOMÖDIE

Von Dante Alighieri
Regie: Laura Olivi
Ruhrtriennale
Szenische Lesung: 5. September 2015 (INFERNO), 9. September 2016 (PURGATORIO), 8. September 2017 (PARADISO)
ROLLE: DANTE

Er ist der Dichter, der durch die Hölle ging, aufstieg bis ins Paradies – und wiederkehrte: Dante Alighieri. Auf seinem Meisterwerk Die Göttliche Komödie gründet bis heute die europäische Weltliteratur. In den drei Teilen Inferno, Purgatorio und Paradiso beschreibt er ein beispielloses poetisches Abenteuer. Er selber verirrt sich an einem Karfreitag im Jahr 1300 in einem finsteren Wald, dem Totenreich, und wird vom antiken Dichter Vergil an die Hand genommen: durch die Hölle, durchs Fegefeuer und schließlich in himmlische Sphären.

Die Lesung widmete sich in drei Jahren den drei Teilen des kolossalen Werks. Die drei Schauspieler*innen Thomas Anzenhofer, Jele Brückner und Michael Lippold begegnen dabei im Inferno Helden der Weltliteratur wie Homer oder Aristoteles, die allesamt in der Hölle schmoren, Berühmtheiten wie Kleopatra, Odysseus oder dem Prophet Mohammed und auch einem tragischen Liebespaar – ehe sie Luzifer selbst im ewigen Eis gegenüber stehen. Im Purgatorio treffen sie auf die büßenden Seelen der Sünder. Auf sieben Terrassen leiden und hoffen nacheinander die Stolzen, die Neider, die Zornigen, die Trägen, die Habsüchtigen, die Maßlosen und die Wollüstigen. Auch Dante selbst will sich auf seinem Weg durchs Fegefeuer von falschen Leidenschaften, vor allem seinem Hochmut, rein waschen. Im Paradiso schließlich erblicken sie mit Dante das ewige Licht: Sie steigen von der Sphäre des Mondes bis zum Kristallhimmel. Dante begegnet den großen Kirchenlehrern und seinem Urahn, der im Kreuzzug gefallen ist und ihm das alte, einfache Florenz preist. Schließlich wird sein Glaube von Petrus selber geprüft, und Dante erblickt den ersten Menschen Adam. Ein besonderes Wiedersehen bringt ihm die verehrte Beatrice zurück, die den Schriftsteller durch den Himmel führt, bis er von seligen Heerscharen umjauchzt und sprühenden Lichtströmen umbraust ist. – Eine literarische Höllenfahrt, ein Läuterungsritt, ein Himmelsritt von überbordender Fantasie und Sprachwucht.


RUHRTRIENNALE / EDI SZEKELY, MARTIN STEFFEN