DIE HERMANNSSCHLACHT – ALLERDINGS MIT ANDEREM TEXT UND AUCH ANDERER MELODIE

Von Barbara Bürk und Clemens Sienknecht nach Heinrich von Kleist
Regie: Barbara Bürk, Clemens Sienknecht
Premiere: 29. April 2022
ROLLEN: QUINTILIUS VARUS / MARBOD / LUITGAR

Die Frohsinn Singing Society zur Pflege deutschen Brauchtums – der viel zu wenig bekannte Partnerverein der berühmten Sons of Hermann Lodge in New Ulm, Texas – zeigt anlässlich ihres fünfzigjährigen Bestehens Die Hermannschlacht von Heinrich von Kleist. Das berühmte Theaterstück rund um Hermann den Cherusker, der 9 n. Chr. die Römer aus Germanien vertrieb. Ein deutscher Mythos. Ein Bochumer Mythos: 1982 setzte Claus Peymann das patriotische Heldendrama an der Königsallee zeitkritisch in Szene. Eben dort erwartet Sie heute ein dramatisch-musikalischer Abend auf den legendären Spuren von Hermann, Varus, Thusnelda und den Barbaren im Teutoburger Wald. Holla, die Hörner! Oder anders ausgedrückt: Ah, ha, ha, ha, stayin‘ alive!
Die Hermannsschlachtallerdings mit anderem Text und auch anderer Melodie gehört in die Reihe von charmant-persiflierenden Musiktheaterabenden, die die Regisseurin Barbara Bürk und der Musiker, Schauspieler und Regisseur Clemens Sienknecht erfinden und in denen sie klassische Dramen, Romane oder Mythen nostalgisch und schräg nachspielen und nacherzählen. So entstand am Deutschen Schauspielhaus Hamburg Effi Briest – allerdings mit anderem Text und auch anderer Melodie, eingeladen zum Berliner Theatertreffen 2016. Es folgten Adaptionen von Anna Karenina, Madame Bovary und den Nibelungen. Am Schauspielhaus Bochum widmen sie sich mit Pop-Songs, alten und neuen Texten der viel diskutierten Hermannsschlacht von Heinrich von Kleist, dem Stück Weltliteratur, das wohl wie kein zweites mit dem Bochumer Theater verbunden ist.


BIRGIT HUPFELD