DIE RÄUBER

Von Friedrich Schiller
Regie: Frank Hellmund
Salzburger Landestheater
Premiere: 9. April 2005
ROLLE: FRANZ MOOR

Franz Moor, zweitgeborener Sohn des Grafen Maximilian von Moor, verkörpert wie keine andere Figur in Schillers Dramen den Zweifel an der bestehenden Ordnung der Welt, an Sitte, Moral, Religion und an den Bindungskräften der Familie. Von der Erbfolge des gräflichen Hauses Moor ausgeschlossen, kündigt Franz Moor seine Loyalität zur eigenen Familie auf, verwirft den Begriff der Blutliebe und verwirklicht mit kalter Rationalität den Plan, sich auf Kosten seines Vaters und seines älteren Bruders Karl, des Erstgeborenen, zum Herrn zu erheben. Um sein Ziel zu erreichen, setzt er jene Intrige ins Werk, mit der das Stück beginnt: Er unterschlägt einen Brief seines Bruders Karl. Der Vater ist ein ganz und gar autoritärer Charakter, der seine beiden Söhne im Sinne von Befehl und Gehorsam erzog. Die Inszenierung geht davon aus, dass diese beiden Charaktere, die augenscheinlich so gegensätzlich sind, sich letzten Endes im Erziehungskonzept des übermächtigen Vaters begegnen und dieselbe Deprivation, also den Entzug von Liebe und Zuwendung, nur verschieden ausleben und verschieden ausdrücken.


Salzburger Landestheater

PRESSE

Michael Lippold als zynischer, machtbesessener, intriganter und kalter Franz Moor holt die Kastanien aus dem Feuer. (APA)

Ein abgefeimter Bösewicht. (Salzburger Nachrichten)

Michael Lippold ist ein großartig präsenter, eindringlicher Franz Moor. Wie er den menschlichen Dämon modelliert, ihm Gift, Kraft und Kälte, Falschheit und Hoffnung verleiht – und dabei jedes hohle Getön vermeidet –, das macht diese Räuber sehenswert. (Kronen-Zeitung)