URAUFFÜHRUNG

DIE UNSICHERHEIT DER SACHLAGE

Von Philipp Löhle
Regie: Anne Lenk
Schauspielhaus Bochum
Premiere: 29. Mai 2009
ROLLEN: BJÖRN / ZEITUNGSTYP / POLIZIST

Jule hat sich von ihm getrennt, und sein Freund Björn wirft ihn auch nach eineinhalb Wochen wieder raus. So landet Jan C. Schmidt mit seinem Koffer auf der Straße. Dort begegnet er seiner Stadt, als würde er sie zum ersten Mal sehen: eine Stadt, die sich nicht kennt, eine Stadt, die brennt. Aus den Vorfällen alltäglicher Gewalt, Krankheit und Tod fügt sich ein Bild allumfassender Bedrohung. Geht etwa die Gefahr vom Beobachter selbst aus? Diese Selbstbezichtigung Jan C. Schmidts kann sein Freund Björn nur belächeln; selbst als ihm irgendjemand “auf die Couch kackt”, kann er nicht glauben, dass Jan dafür verantwortlich sein soll. Auch der Zeitungstyp in der Redaktion, für die Jan schreibt und die in die Luft fliegt, bleibt noch dann fröhlich, als er verwundet im Krankenhaus liegt. Als allerdings auch noch die Polizisten ihn verlachen, fasst Jan C. Schmidt einen folgenschweren Entschluss.


Schauspielhaus Bochum / BIRGIT HUPFELD

PRESSE

Schmidt erlebt als Flaneur des Ungewissen seine Umgebung als eine Ansammlung von grotesken Figuren, geschäftig, umtriebig – und im Grunde desinteressiert am anderen. Hier gelingen Michael Lippold unheimlich überdrehte Charakterfragmente. (WAZ)

Die fünf Schauspieler hüpfen auf dem Trampolin oder erscheinen wie Kasperlepuppen im Fensterrund. Michael Lippold, der eindrucksvolle Uraufführungs-Gospodin, rollt als Zeitungschef jedesmal wie aus der Geisterbahn herein und ist im Pärchen-Duo mit Alexander Ritter ein tütteliger Schwuler mit Wohlstandsbauch und Goldfliege. (Theater heute)