URAUFFÜHRUNG

GENANNT GOSPODIN

Von Philipp Löhle
Regie: Kristo Šagor
Schauspielhaus Bochum
Premiere: 21. Oktober 2007
ROLLE: GOSPODIN

Eingeladen zu den 33. Mülheimer Theatertagen NRW »Stücke 08«

Nennung als Bester Nachwuchsschauspieler 2007/08 in der Kritikerumfrage der Welt am Sonntag NRW und im Magazin Theater pur

Gospodin klinkt sich aus, aus dem System. Nachdem Greenpeace ihm sein Lama weggenommen hat, seine Freundin mit der einzigen Matratze ausgezogen ist und sein verliehener Fernseher endgültig zerstört ist, versucht er nach einem strengen anti-kapitalistischen Dogma zu leben: Kein Geld, kein Besitz! Zunächst zeigt niemand Verständnis für seine neue Lebensform. Als er jedoch wider Willen zu einer Tasche voll Geld kommt, interessiert sich nicht nur seine Freundin wieder für Gospodin, sondern auch die Polizei. Philipp Löhle beschreibt in Genannt Gospodin unsere globalisierte, kapitalistische Gegenwart aus der Sicht eines Verweigerers. Ohne Sarkasmus, aber mit viel skurrilem Witz.


Schauspielhaus Bochum / BIRGIT HUPFELD

PRESSE

Gospodin – verblüffend sympathisch gespielt von Michael Lippold – schaut unter seiner Alpakamütze freundlich in die Welt, sucht die neue Lebensform, für die Geld nicht nötig ist. Ein netter Naivling, ein liebenswerter Taugenichts und eine Mensch gewordene Provokation. Einer, der anders, nicht aggressiv und doch schwer auszuhalten ist. (Ruhr Nachrichten)

Michael Lippold spielt den Gospodin durchgängig und mit viel Verve als netten Tropf. (WAZ)

Facettenreich vollzieht Michael Lippold die Wandlung der Hauptfigur vom Getriebenen zum glücklichen Habenichts. (Prinz)

Michael Lippold zeigt passgenau einen ernsthaften jungen Mann, der ein Leben ohne Kompromisse führen will. (Frankfurter Rundschau)

Michael Lippold stattet die Titelfigur mit dem wehen Charme eines selbstbewussten Verlierers aus, der noch im unvermeidlichen Untergang seine Würde bewahrt. (Süddeutsche Zeitung)

Michael Lippold spielt ihn als einen eleganten Stoiker, der einen Nichtbeachtungspakt mit dem Leben hat. Dieser Gospodin ist, so könnte man sagen, sein eigener Schutzengel. (Die Zeit)

In Kristo Šagors rasanter Bochumer Uraufführung operiert Michael Lippold im ranzigen Lounge-Styling des Theater unter Tage als körperbetonter Sympathiefänger von hoher Gelassenheit, an dessen bloßer Brust die zunehmend spießigen Zumutungen seiner Exfreundin und anderer Zeitgenoss(inn)en souverän abprallen. Die Begegnung endet mit einem klaren Punktsieg für Gospodin. (Theater heute)

Man streift ihm sogar die Kleidungsstücke ab. Wie Birdy hockt er da, zitternd und nackt, seltsam entrückt, ein Phantasievogel, der abzuheben beginnt. Michael Lippold spielt wie besessen und schafft es, alles zugleich zu betonen: das Heilige, das Schizoide wie das harmlose Weltverbessertum. (Westfälischer Anzeiger)