TRAUM EINES LÄCHERLICHEN MENSCHEN

Nach Fjodor M. Dostojewski
Regie: Hans Dreher
Rottstr 5 Theater
Premiere: 12. November 2009
Neueinrichtung einer Inszenierung des Schauspielhaus Bochum, Premiere 2. März 2006
ROLLE: LÄCHERLICHER MENSCH

Ein junger Mann ist Opfer seiner Überzeugung: Die Welt sei lächerlich, die anderen noch mehr und er selbst am allermeisten. Alles ist ihm gleichgültig. Seinen Entschluss, sich deshalb das Leben zu nehmen, stellt er nach einer sonderbaren Begegnung mit einem kleinen Mädchen und einem Traum, der ihm wieder die Augen für das Wesentliche öffnet, in Frage.


ROTTSTR 5 THEATER / BIRGIT HUPFELD

PRESSE

Michael Lippold gibt dem lächerlichen Menschen Profil, ohne dessen (von Dostojewski nur angedeutete) Seelenlandschaft allzu heftig zu durchflügen. Dieser Mann beschließt introvertiert und leise seinen Selbstmord und erlebt seinen Traum als ruhig Hinschauender. Folgerichtig, dass er sich bei der Verkündigung des neuen Bandes, das ihn mit der Welt verknüpft, nicht wie ein eifernder Missionar verhält, sondern behutsam, als wäre es etwas Alltägliches und als wäre er noch skeptisch gegenüber der plötzlichen Lebensbejahung. Michael Lippold bot eine knappe Stunde konzentriertes Schauspiel, das in seiner Intensität Lust macht auf mehr von diesen solistischen Kabinettstückchen. (WAZ)

Michael Lippold hat den Mut aufgebracht, diese schwierige, die Grenzen von Traum und Wirklichkeit sprengende Erzählung als Monolog auf die Bühne zu bringen. Und siehe da: Auf einmal ist sie gar nicht mehr schwierig. Lippold nimmt im kargen, stimmungsvoll ausgeleuchteten Bühnenraum den Zuschauer an die Hand und geht mit ihm auf eine Reise in Dostojewskis Gedankenwelt. Lippold zeichnet die Entwicklung vom Selbstmord zu einem Nihilismus, der dem Mann alles in der Welt sinnvoll erscheinen lässt, spannungsvoll nach und macht so erfahrbar, welche Bedeutung der Glaube für Dostojewski gehabt haben muss. (Ruhr Nachrichten)